
Künstliche Intelligenz komponiert Musik. Mehr und mehr Tech-Unternehmen bieten entsprechende Software und Apps an. Aber ist das wirklich auch Musik, die unsere Gefühle anspricht, uns berührt? Bei der US-Musik- und Techmesse South by Southwest in Austin, Texas, wurde über Musik diskutiert, die künstliche Intelligenz (KI) komponiert hat. Kann Musik, die von einer Software produziert wird, unsere Gefühle ansprechen? Gerade weil es um Gefühle geht, gibt es bei dem Thema kein richtig oder falsch, sondern nur individuelle Sichtweisen, Vorlieben und Hörgewohnheiten.
Die einen lehnen KI-Musik ab. Denn komponieren oder musizieren sei ein rein kreativer Prozess. Das könne nur ein Mensch. Andere wie Dani Diehl von der Musikplattform Bandlab aus Chicago wiederum sehen in der KI-Musik auch eine Chance. Bei dieser KI-Musikentwicklung gehe es nicht darum, Musiker*innen zu ersetzen, sondern ihre Fähigkeiten zu erweitern, meint Michael Turbot von Sony Computer Science Laboratories. Als Beispiel nennt Dominik das Projekt der Künstlerin Björk, die vor drei Jahren für das Wetter eine musikalische Umsetzung mithilfe von Wetterkameras und KI gefunden hat. Pop-Hits seien dabei nicht entstanden, aber dieses Projekt zeige, dass KI Künstler*innen Raum für neue Ideen schaffe.
Aber können die Ergebnisse der KI-Musik uns auch emotional berühren? Wieder gibt es die einen, die sagen, KI wird Musik schreiben, die uns zum Weinen bringen kann. Dominik, selbst Musiker, ist da skeptisch. Für standardisierte Musikgenres wie Fahrstuhlmusik oder Ambient-Techno könne KI funktionieren – und auch wenn Stücke recht simpel sind und textlich Allgemeinplätze wiedergegeben werden.
Wenn ein Musiker oder eine Musikerin aber ganz individuelle Gefühle ausdrücken möchte und dafür auch eine ganz bestimmte Musik komponiere, die diese Gefühle transportieren soll, dann werde das mit KI schwierig.
In dem Spannungsfeld sind zudem noch viele Fragen offen: Wem gehört die KI-Musik? Wer hat die Rechte daran?
Kommentar hinzufügen
Kommentare